Im Mittelpunkt steht Adele Schopenhauer (1797-1849), eine künstlerisch vielseitig begabte Frau mit starken Frauengeschichten. Die Schwester von Arthur Schopenhauer – mit seinem philosophischen Hauptsatz „Die Welt ist meine Vorstellung“ – haderte zwischen weiblichem Freiheitsdrang und Anpassung. Sie wurde geprägt von der Salonkultur ihrer Mutter Johanna, die erfolgreiche Unterhaltungsliteratur schrieb. Auszüge aus dem teuflisch fantastischen „Feldmärchen“ geben Einblicke in Adele Schopenhauers schriftstellerisches Werk. Ihre Persönlichkeit soll auch durch Briefe im zuweilen stürmischen Frauendreieck mit der sechsfachen Mutter und hoch gebildeten Altertumsforscherin Sibylle Mertens-Schaaffhausen und mit Ottilie von Goethe, der kunst- und eigenwilligen Schwiegertochter von Johann Wolfgang, lebendig werden.
Ende 2022 kam die letzte szenisch-musikalische Produktion heraus:
Fanny und Felix: die musikalischen Mendelssohn-Geschwister
In Erinnerung an die „Sonntagsmusiken“ im Hause Mendelssohn wurde die erste Vorstellung der von mir konzipierten szenisch-musikalischen Collage ebenfalls an einem Sonntag präsentiert: Die Premiere fand am 13. November 2022 in München statt. Und mit der ausverkauften Veranstaltung am 22. Januar 2023 in der Seidlvilla in Schwabing ist die erste Vorstellungsreihe nun erst mal beendet.
Das 175. Todesjahr der beiden 1847 verstorbenen Mendelssohn-Geschwister war Anlass, in die Welt von Fanny und ihrem jüngeren Bruder Felix einzutauchen.
Die szenische Collage setzt sich zusammen aus Klavierkompositionen der Geschwister, Auszügen aus Briefkorrespondenzen und aus Fannys Tagebüchern sowie Anmerkungen zum Schicksal einer hochbegabten Frau in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In diesem Programm werden das Leben, die Gedanken und die Klavierkompositionen von Fanny Hensel, geborene Mendelssohn, in der Vordergrund gerückt. Ihr Schaffen wird auf Augenhöhe mit dem berühmt gewordenen Bruder präsentiert. Fanny Hensel komponierte mehr als 460 Werke.
Brigitte Helbig, Klaus Haderer, Cornelia Bernoulli ©Horst Stenzel
Mein Schauspielkollege Klaus Haderer und ich präsentieren spielerisch eine Collage aus den geistreich verfassten Originalbriefen, welche sich die zeitlebens eng miteinander verbundenen Geschwister zu ihren Geburtstagen schrieben.
Den musikalischen Part dieser Hommage übernimmt die Pianistin Brigitte Helbig. U.a. interpretiert sie aus Fanny Hensels Zyklus „Das Jahr“ den Monat September und die Klaviersonate g-Moll sowie Felix Mendelssohn Bartholdys erstes „Lied ohne Worte“ in Es-Dur, das er seiner Schwester zum 23. Geburtstag gewidmet hatte.
Wir hatten das Glück, von der Kultur-Etage der Messestadt, dem Schweizer Verein München sowie von diversen Menschen bei der Erarbeitung der szenisch-musikalischen Collage unterstützt worden zu sein. Und wir freuen uns, dass dieses Projekt sowohl vom Bezirksausschuss Trudering-Riem als auch vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert wurde.
„Fanny und Felix: die musikalischen Mendelssohn-Geschwister“ ©Horst Stenzel
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Weitere Veranstaltungen mit „Fanny und Felix“ sind geplant.
Hinweis für 2024:
Am Weltfrauentag im Chiemgau:
8. März 2024 „Fanny und Felix: die musikalischen Mendelssohn-Geschwister“ in der Villa Sawallisch, Prof. Wolfgang-Sawallisch-Stiftung, 83224 Grassau.
Infos zu Gastspielen mit „Fanny und Felix: die musikalischen Mendelssohn-Geschwister“ via c.bernoulli@t-online.de. Auf Anfrage sind auch andere Produktionen der letzten Jahre buchbar. Weitere Informationen zu den von mir konzipierten, szenischen Produktionen finden Sie unter „Inhalt“.